Steine werden weich: Elmar Albers
An Bord der JOIDES Resolution ist die “Core-Description” eine der zentralen Aufgaben der Wissenschaftler bei der Auswertung der Bohrkerne. Aus Deutschland ist Elmar Albers, Doktorand an der Uni Bremen, mit dabei. Die “Core-Description-Group” hat die Aufgabe, die Bohrkerne genau zu beschreiben und detaillierte Berichte darüber zu verfassen. Dafür stehen die Wissenschaftler manchmal stundenlang an den “Description-Tables” (siehe Foto unten). Elmar ist die Arbeit auf einem Forschungsschiff gewohnt, denn er ist praktisch nur umgestiegen. Kurz vor unserer Expedition war er mit dem deutschen Forschungsschiff Polarstern für sechs Wochen in der Arktis.
Was bewegt denn einen jungen Wissenschaftler dazu, gleich mehrere Expeditionen hintereinander zu belegen? Für Elmar klare Sache: Herausfinden, was an verschiedenen Orten mit Mantelgesteinen und anderen Tiefengesteinen passiert, wenn sie unter wechselnden Druck- und Temperaturbedingungen mit Fluiden reagieren. Gabbroide Schmelzen reagieren zum Beispiel anders als Mantelgesteine wie Peridotit. Auch unterscheiden sich die Vorgänge an mittelozeanischen Rücken deutlich von denen an Subduktionszonen, wie wir sie hier am Marianengraben vorfinden.
Elmar ist im Rahmen seiner Dissertation den geochemischen Veränderungen auf der Spur, die zwischen Fluiden und Erdmantelgestein stattfinden. Die Proben, die er auf dieser Expedition gesammelt hat, werden ihn daher die nächsten Jahre beschäftigen, bis sie vollständig ausgewertet sind. Dann wird Elmar noch mehr darüber wissen, warum harte Gesteine schließlich zu Serpentin und damit weich werden. Weich genug, um die Schlammvulkane zu bilden, die wir im Rahmen dieser Expedition westlich des Marianengrabens beprobt haben.